Unterhaltung und Kunst

Wie kann ich Synchronsprecher werden?

02.03.2021
Wie kann ich Synchronsprecher werden?
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Deutschland zählt zu den sogenannten Synchronländern, in denen jeder fremdsprachige Film synchronisiert wird. Vor allem Berlin gehört mit mehr als 150 Studios zu den wichtigsten Standorten. Doch wie kann man eigentlich Synchronsprecher werden?

Synchronsprecher werden: Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es?

Eine gute Stimme ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um als Synchronsprecher zu arbeiten. Neben akzentfreiem Deutsch und einer klaren Stimmfarbe solltest du außerdem schauspielerisches Talent besitzen. Schließlich leihst du als Synchronsprecher oder -sprecherin anderen Schauspielern deine Stimme.

Professionelles Sprechen ist nicht so einfach, wie viele denken. Denn obwohl du vom Blatt abliest, sollte deine Stimme möglichst natürlich klingen. Sie sollte außerdem wandelbar sein, denn unter Umständen musst du sie zum Beispiel für Zeichentrickfilme und -serien verstellen können. Das erreichst du nur, wenn du die nötigen Sprechtechniken beherrschst.

Diese erlernst du durch Sprechtraining, welches unter anderem Teil einer jeden Schauspielausbildung ist. Viele Synchronsprecher arbeiten auch als Schauspieler und haben eine entsprechende Ausbildung an einer staatlichen oder privaten Hochschule genossen. Diese dauert meist um die drei bis vier Jahre.

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Daneben gibt es private Akademien, wie die Deutsche Pop, die spezielle Kurse anbieten. Diese dauern meist ein bis zwei Jahre und beinhalten zum Beispiel:

  • Atemtechnik
  • Sprechtechniken (u.a. Artikulation, Betonung, freies Sprechen)
  • Grundlagen der Tontechnik
  • Arbeit am Text
  • Sprechen für verschiedene Formate (Nachrichten, Feature, Hörbuch, Werbespots usw.)
  • Schauspiel 

Eine solche Ausbildung kann berufsbegleitend absolviert werden und eignet sich besonders für Quereinsteiger. Eine weitere Möglichkeit sind Synchronworkshops, die nur wenige Tage dauern und zum Beispiel von der Sprecher-Akademie in Frankfurt angeboten werden.

Auch privater Sprechunterricht bei einem Stimmlehrer kann sich lohnen. Besonders, wenn du einen Dialekt oder Akzent wegtrainieren oder an einem bestimmten Problem arbeiten möchtest. Nun gibt es aber nicht nur Erwachsenenrollen, sondern auch solche für Kinder. Um diese Stimmen zu finden, werden spezielle Castings veranstaltet.

Wie sieht der Arbeitsalltag eines Synchronsprechers aus?

Die meisten Synchronsprecher und -sprecherinnen sind freiberuflich tätig. Viele gehen dem Job nur nebenberuflich nach und arbeiten außerdem noch als Schauspieler, Radiomoderatorinnen, Sprecher für Werbespots oder Fernsehformate usw. Manche arbeiten auch als Sprechtrainer und unterrichten entweder privat oder an einer Akademie.

Für den Start deiner Karriere als Synchronsprecher solltest du einige Demobänder aufnehmen. Nimm sie am besten in einem professionellen Tonstudio auf und suche mehrere Rollen aus, mit denen du dein Können und Repertoire am besten wiedergeben kannst. Mit deinen Demos kannst du dich bei Sprecheragenturen bewerben, um in deren Kartei aufgenommen zu werden.

Die Agenturen haben die richtigen Kontakte, um dich zu vermitteln. Sie leiten deine Probeaufnahmen an passende Kunden weiter, die eine Vorauswahl treffen. Gefällt ihnen deine Aufnahme, dann wirst du zu einem Vorsprechen eingeladen, wo du bereits erste Sequenzen der jeweiligen Produktion siehst und synchronisierst.

Zu Beginn deiner Karriere ist vor allem Geduld gefragt, denn es kann etwas dauern, bis du die ersten Rollen bekommst. Für große Kinoproduktionen wird meist auf bereits bekannte Sprecher und Schauspielerinnen zurückgegriffen. Berühmte Darsteller werden für den Wiedererkennungswert in der Regel von denselben Stimmen synchronisiert. Manfred Lehmann ist zum Beispiel die allseits bekannte Stimme von Bruce Willis und Gerard Depardieu. 

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Dein Arbeitsort als Synchronsprecher ist das Tonstudio. Dort nimmst du gemeinsam mit einem Aufnahmeleiter und Toningenieuren deinen jeweiligen Part auf. Den Text musst du vorher gut üben, damit du ihn glaubhaft und lippensynchron wiedergeben kannst. Im Studio selbst hast du den Text zwar vorliegen, gleichzeitig wird dir aber auch die jeweilige Szene auf einem Bildschirm gezeigt. 

Je besser du den jeweiligen Part vorbereitetest, umso synchroner kannst du ihn sprechen, ohne ständig auf deinen Text schauen zu müssen. Meist darfst du den Originalfilm bereits vorher komplett ansehen, damit du den jeweiligen Charakter und seine Bewegungen genau studieren kannst, um ihm später die passende Stimme zu leihen. 

Welche Zukunftsaussichten gibt es für Synchronsprecher?

Die meisten Sprecher spezialisieren sich auf einen bestimmten Bereich. Sie sprechen zum Beispiel vor allem Anime-Filme, Hörbücher oder Computerspiele. Auch du wirst vermutlich deine Sparte finden, in der du dich besonders wohlfühlst und für die du die meisten Aufträge erhältst.

Generell sind die Zukunftsaussichten als Synchronsprecher etwas unvorhersehbar, auch wenn es viele unterschiedliche Einsatzbereiche gibt. Deshalb haben die meisten Sprecher noch ein weiteres Standbein, denn der Verdienst kann je nach Produktion stark schwanken. Für eine Hauptrolle in einem abendfüllenden Spielfilm erhältst du natürlich eine höhere Gage als für einen Werbespot. Zudem schwankt auch die Beschäftigungsdauer je nach Produktionsgröße.

Als Sprecher musst du dich außerdem gegen die Konkurrenz durchsetzen und es kann immer mal wieder Zeiten geben, in denen du kein Engagement erhältst. Daher ist es wichtig, dass du dich finanziell absicherst und den Kontakt zur Branche ständig pflegst. Je größer dein Netzwerk ist, umso schneller wirst du an neue Aufträge kommen.

Noch mehr zum Thema Stimmbildung und Schauspiel erfährst du in Heiner Lauterbachs Meet Your Master Kurs. Hier erklärt er dir, wie eine Nachsynchronisation im Studio abläuft und wieso absolute Konzentration eine so wichtige Rolle spielt. Heiner selbst hat im Laufe seiner Karriere gerne und viel synchronisiert. Zum Beispiel lieh er Kevin Costner, Richard Gere oder John Malkovich zumindest temporär seine Stimme. In seinem Kurs bereichert er dich mit seinen persönlichen Learnings und Anekdoten aus dieser Zeit.

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