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Körpersprache – nonverbale Kommunikation deuten und verbessern

17.12.2024
Körpersprache – nonverbale Kommunikation deuten und verbessern

Ein Zucken mit den Schultern, ein Lächeln, ein aufrechter Stand – unser Körper kommuniziert permanent mit anderen, selbst wenn wir nicht sprechen. “Man kann nicht nicht kommunizieren”, sagte Paul Watzlawick eines Tages und sprach damit vielleicht die bedeutendste Regel der Kommunikation aus. Unsere Körpersprache ergänzt unsere verbale Kommunikation und drückt oft die Dinge aus, die wir in Worte gar nicht fassen können. 

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Deine Körpersprache ist die nonverbale Kommunikation deines Körpers 
  • Sie besteht unter anderem aus Gesten, Mimik, Körperhaltung und Auftreten 
  • Körpersprache richtig zu deuten ist essenziell für alle Gespräche 
  • Der richtige Einsatz lässt sich trainieren 

Was ist Körpersprache? 

Körpersprache bezeichnet die nonverbale Kommunikation, welche durch unsere Haltung, unsere Mimik und Gestik, unsere Stimme und unsere Bewegungen ausgedrückt wird. Sie ergänzt oder ersetzt sogar die gesprochenen Worte und spielt eine zentrale Rolle in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Oft fungiert Körpersprache sogar als Lügendetektor, denn sie verrät, was wir wirklich denken und fühlen. 

Unterschieden wird die nonverbale Kommunikation in bewusste und unbewusste Körpersprache. 

  • Bewusste Körpersprache: umfasst gezielte Gesten oder Haltungen, die wir aktiv und willentlich einsetzen. Dazu zählen beispielsweise ein zustimmendes Nicken, ein freundliches Lächeln oder das Verdrehen der Augen. 
  • Unbewusste Körpersprache: geschieht spontan, reflektiert häufig unsere wahren Gefühle und Gedanken und lässt sich schwer bis gar nicht kontrollieren. Zu ihren Vertretern gehören zum Beispiel strahlende Augen, verschränkte Arme oder nervöses Wippen mit dem Fuß. 

Warum ist Körpersprache so wichtig? 

Nach der Mehrabian-Formel macht die nonverbale Kommunikation bis zu 55 % der Kommunikationswirkung aus.  Durch Gestik, Mimik, Haltung und Bewegung vermitteln wir Intentionen und Emotionen häufig deutlicher als durch Worte. 

Ein zentraler Grund für die hohe Bedeutung der Körpersprache ist ihre Unmittelbarkeit. Während das gesprochene Wort bewusst gewählt und kontrolliert wird, gibt die Körpersprache oft preis, was jemand wirklich denkt. Zudem ist sie das zentrale Element, mit unserem Gegenüber in Dialog zu treten, ohne dabei sprechen zu müssen. Aktives Zuhören beispielsweise funktioniert hauptsächlich über die nonverbale Kommunikation. 

Darüber hinaus erleichtert die Körpersprache unsere zwischenmenschliche Empathie, indem wir Gefühle des Anderen wahrnehmen können, ohne dass er sie uns verbal mitteilt. Als universelles Werkzeug sind zahlreiche nonverbale Signale über viele Kulturen hinweg gültig und ermöglichen Kommunikation trotz Sprachbarrieren. 

Körpersprache deuten 

Unsere Körpersprache besteht aus mehreren Kanälen, die von der Stimme bis hin zur Kleidung und dem Auftreten reichen: 

  1. Blickkontakt 
  2. Gestik 
  3. Mimik 
  4. Körperhaltung, Auftreten und Äußeres 
  5. Stimme 
  6. Positionierung zum Gesprächspartner
  7. Berührungen 

1. Unser Blickkontakt 

Unsere Augen sagen eine Menge über uns aus. Dank ihnen können wir meist nicht leugnen, wie es uns wirklich geht. Der Blickkontakt zwischen zwei Menschen während der Kommunikation hat eine große Aussagekraft und signalisiert Aufmerksamkeit, Interesse sowie Sympathie oder Unsicherheit. 

Besonders von Bedeutung ist die Dauer des Blickkontaktes. Ist dieser zu kurz, wird das häufig als Unsicherheit oder Desinteresse bewertet. Ein zu langer Blickkontakt ist vielen Menschen unangenehm und kann aufdringlich wirken. Die optimale Dauer liegt bei knapp über drei Sekunden. 

2. Unsere Gestik 

Durch unsere Gestik können wir Emotionen, Meinungen oder Absichten ausdrücken oder unterstreichen. Unterschieden werden kann in positive und negative Gesten. Positive signalisieren Zustimmung und Unterstützung, während negative Gesten abwehrend wirken und Distanz schaffen. 

3. Unsere Mimik 

Unsere Mimik bezeichnet die Ausdrucksbewegungen des Gesichts, durch die Emotionen, Stimmungen und Gedanken sichtbar werden. Sie geschieht vorwiegend unbewusst und daher besonders transparent, oft wie ein direkter Blick in unsere Seele. Auch mit der Mimik können wir unserem Gegenüber Sympathie oder Antipathie ausdrücken. 

4. Unsere Körperhaltung 

Unsere Körperhaltung vermittelt viel über unser Selbstbewusstsein und unsere Schlagfertigkeit und hat einen großen Einfluss darauf, wie wir von anderen Menschen wahrgenommen werden. Allerdings beeinflusst unsere Körperhaltung auch, wie wir uns selbst fühlen. Beispielsweise lässt sich mit einer “Power-Pose” (sicherer Stand mit geradem Rücken) das Selbstbewusstsein stärken

5. Unsere Stimme 

Unsere Stimme ist die Klangfarbe unserer Kommunikation. Sie transportiert Emotionen, Absichten und Persönlichkeitsmerkmale. Neben den gesprochenen Worten beeinflussen Faktoren wie Tonlage, Lautstärke, Sprechtempo und Betonung, wie eine Botschaft wahrgenommen wird. Pausen und Betonungen setzen gezielte Akzente, die das Verständnis und die Wirkung von Aussagen verbessern. 

Wichtig zu beachten: Jeder Mensch hat eine individuelle Stimme und nicht immer drückt die Tonlage die wahrgenommene Intension aus. 

6. Positionierung zum Gesprächspartner

Die Position, die wir zu unserem Gesprächspartner einnehmen, spielt eine zentrale Rolle in der nonverbalen Kommunikation. Sie vermittelt, wie wohl wir uns fühlen, wie viel Nähe oder Distanz wir wünschen und wie wir das Verhältnis zu unserem Gegenüber einschätzen. 

7. Berührungen 

Berührungen sind eine besonders starke Form der nonverbalen Kommunikation, die Emotionen, Beziehungen und Absichten ausdrücken. Sie reichen von einem freundlichen Handschlag über eine unterstützende Schulterberührung bis hin zu einer herzlichen Umarmung. Die Wirkung einer Berührung hängt stark vom Kontext, der Beziehung zwischen den Personen und kulturellen Normen ab.

Die eigene Körpersprache verbessern – 5 hilfreiche Tipps 

Wie du bereits gelesen hast, ist Körpersprache ein elementares Werkzeug unserer täglichen Kommunikation. Wer sie gezielt einsetzt, wirkt selbstbewusster und überzeugender. Die Entwicklung einer starken Körpersprache ist zudem ein Teil deiner Persönlichkeitsentwicklung und mit etwas Übung kannst du sie rasch verbessern. 

Hier sind unsere Top-Tipps für eine bessere Körpersprache:

  1. Eine aufrechte Haltung einnehmen 
  2. Den Blickkontakt bewusst einsetzen 
  3. Die Gestik natürlich und bewusst nutzen 
  4. Die eigene Komfortzone verlassen 
  5. Lasse deine Hände sprechen 

1. Aufrechte Haltung einnehmen

Eine aufrechte Körperhaltung signalisiert Selbstbewusstsein und Offenheit. Sie wirkt nicht nur auf andere positiv, sondern stärkt auch das eigene Wohlbefinden. Achte darauf, die Schultern leicht nach hinten zu ziehen, das Kinn parallel zum Boden zu halten und einen stabilen Stand einzunehmen.

Übung: Stelle dich an eine Wand, sodass Kopf, Schultern und Gesäß die Wand berühren. Bleibe einige Minuten in dieser Haltung, um ein Gefühl für die richtige Körperhaltung zu entwickeln. Übertrage diese Haltung bewusst in deinen Alltag.

2. Den Blickkontakt bewusst einsetzen 

Blickkontakt schafft Vertrauen und zeigt Interesse. Achte darauf, deinen Gesprächspartner direkt anzusehen, ohne zu starren. Besonders in Gesprächen hilft Blickkontakt dabei, den Fokus zu halten und aktiv zuzuhören. 

Übung: Übe Blickkontakt im Alltag, etwa beim Gespräch mit Freunden oder Kollegen. Zähle innerlich bis drei, während du deinen Blick hältst, bevor du kurz wegschauen darfst. So baust du deine Sicherheit schrittweise aus.

3. Die Gestik natürlich und bewusst nutzen 

Deine Gestik unterstreicht deine Worte und vermittelt Dynamik im Gespräch. Vermeiden solltest du allerdings übertriebene oder unruhige Bewegungen, die Unsicherheit ausstrahlen oder schlicht nicht zur Situation passen. Achte darauf, dass deine Gesten fließend und zum Gespräch passend sind. 

Übung: Übe vor einem Spiegel oder nimm dich per Video auf. Beobachte, ob deine Gestik lebendig wirkt oder zurückhaltend ist. In unserem Meet Your Master Kurs kannst du dich zudem von Schauspielikone Anke Engelke inspirieren lassen.

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4. Die eigene Komfortzone verlassen 

Selbstbewusste Körpersprache beginnt mit dem Mut, neue Situationen zu meistern. Verlasse deine Komfortzone, indem du bewusst Gespräche mit Fremden suchst oder bei Präsentationen aufrechte Haltung und klare Gestik einsetzt.

Übung: Führe ein kurzes Gespräch mit einer Person, die du nicht kennst – sei es beim Einkaufen oder im beruflichen Umfeld. Achte darauf, Haltung und Blickkontakt zu bewahren. Jede kleine Herausforderung stärkt langfristig dein Auftreten.

5. Lasse deine Hände sprechen 

Deine Hände sind starke Kommunikationswerkzeuge. Offene Handflächen und ruhige Bewegungen strahlen Offenheit und Ehrlichkeit aus. Vermeide hektisches Fuchteln oder ein Verstecken der Hände, da dies Unsicherheit signalisieren kann. 

Übung: Halte einen kurzen Vortrag vor einem Spiegel oder einer Kamera. Nutze dabei bewusst Gesten, um deine Argumente zu unterstreichen. Spiele mit der Intensität der Bewegungen und beobachte, wie sie deine Botschaft verstärken können.

Fazit

Die Körpersprache ist ein essenzieller Teil unsere Kommunikation, welche immer präsent ist, selbst, wenn wir gerade eigentlich gar nicht aktiv kommunizieren. Sie enthält viele versteckte Botschaften und sagt manchmal mehr aus, als die gesprochenen Worte einer Person. Sie bewusst einzusetzen und sich ihrer Wirkung klar zu sein, hilft in der täglichen Kommunikation Missverständnisse zu vermeiden und Beziehungen zu verbessern. 

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