Wir alle bewegen uns gerne in ihr. Sie vermittelt uns ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle. Unsere Komfortzone ist wie ein gemütliches Sofa: bequem, vertraut und scheinbar vollkommen ausreichend. Doch auch wenn das Verweilen in dieser Zone auf den ersten Blick sehr angenehm erscheint, birgt es doch die Gefahr, dass wir einen Großteil unseres Potenzials ungenutzt lassen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Unsere Komfortzone ist unser Wohlfühlbereich, indem wir wenig Risiko sehen und uns sicher fühlen
- Die Komfortzone ist bei jedem Menschen individuell
- Die Angst zu scheitern oder zurückgewiesen zu werden ebenso wie die Scheu vor anstrengenden Veränderungen lassen uns in ihr verharren
- Aus der Komfortzone zu gehen bedeutet nicht automatisch, etwas Großes zu tun. Die kleinen Dinge sind oft viel entscheidender.
Komfortzone – Was ist das?
Die Komfortzone ist der individuelle Bereich eines jeden Menschen, welcher für ihn durch Risikofreiheit, Sicherheit und Bequemlichkeit geprägt ist. Bewegen wir uns in der Komfortzone, sehen wir persönlich kein Risiko für Unsicherheiten oder Verletzlichkeit und fühlen uns somit wohl. Meist kennzeichnet sich die Komfortzone dadurch, dass sie aus dem „Alten und Bekannten“ besteht.
Die persönliche Komfortzone ist bei jedem Menschen anders. Sie gehört ebenso zu unserer Persönlichkeit wie unsere Augenfarbe oder unser Charakter. Auch wie gut wir in der Lage sind, unsere Komfortzone zu verlassen, ist höchst individuell. Eine gewisse Form des Unbehagens spüren aber die meisten Menschen.
Warum bleiben wir in unserer Komfortzone?
Der Mensch ist nicht nur ein Gewohnheitstier, sondern behält auch gerne die Kontrolle in der Hand. Wir spüren liebend gerne das Gefühl „alles im Griff zu haben“ und fühlen uns dadurch sicher. Geregelte Abläufe sind uns lieber als spontane und neue Aufgaben.
In der Psychologie werden drei verschiedene Hauptgründe unterschieden, warum das Verlassen der Komfortzone vielen so schwerfällt:
- Angst zu scheitern
- Die Angst, an neuen oder ungewohnten Aufgaben zu scheitern, hat fast jeder Mensch. Wir befürchten, Fehler zu machen und negative Konsequenzen zu erfahren. Aus der Komfortzone zu treten bedeutet meistens, sich neuen Herausforderungen zu stellen und ein gewisses Risiko für Fehler einzugehen.
- Angst vor Zurückweisung
- Wir Menschen sind soziale Wesen und für ein glückliches und gesundes Leben auf gute Beziehungen mit anderen Menschen angewiesen. Daher ist die Angst vor Ablehnung und Zurückweisung tief in uns verankert. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit fühlt sich beim Übertreten der Komfortzone oft bedroht an.
- Gemütlichkeit
- Oft fehlt uns auch die Motivation, aus unserer Komfortzone zu treten. Seine eigenen Grenzen zu überwinden, ist oft anstrengend und kräftezehrend für Körper und Geist. Dafür keine Zeit oder Lust zu haben, ist gelegentlich völlig legitim. Trotzdem solltest du dich immer wieder selbst herausfordern.
Die Komfortzone verlassen – 10 einfache Tipps für den Alltag
So angenehm die Komfortzone auch ist – oft hindert sie uns daran, unser volles Potenzial zu entfalten oder neue Dinge kennenzulernen. Genau das ist aber für die persönliche Weiterentwicklung enorm wichtig, denn wie bereits Henry Ford sagte: „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“
Auch für unsere mentale Stärke, unser Selbstbewusstsein und unser psychisches Wohlbefinden ist es wichtig, sich selbst immer wieder vor neue Herausforderungen zu stellen. Die Komfortzone zu verlassen, muss dabei aber nicht immer bedeuten, drastische Veränderungen vorzunehmen. Oft sind es die kleinen, alltäglichen Dinge, die einen großen Unterschied machen:
1. Ändere deine Morgenroutine
Versuche einmal, bewusst deine Gewohnheiten zu ändern. Der Morgen eignet sich hierfür perfekt. Stehe eine halbe Stunde früher auf und starte mit einer Tätigkeit, die dir guttut. Das kann ein kurzer Spaziergang, eine Meditation oder auch ein gesundes Frühstück sein. Kleine Änderungen lassen sich offener für Neues werden.
2. Sage öfter „Ja“
Ob es eine Einladung zu einem Event ist, wo du normalerweise nicht hingehen würdest oder ein neues Gericht, welches du noch nie probiert hast. Wage dich auf unbekanntes Terrain und sei offen für neue Eindrücke. Ob es dir gefällt oder nicht, kannst du am Ende immer noch entscheiden.
Wichtig: Stehe zu dir. Lass dich von niemandem zu etwas zwingen. Wenn du etwas wirklich nicht möchtest, ist es vollkommen in Ordnung. Aus der Komfortzone zu gehen heißt nicht, sich zu etwas zu zwingen.
3. Treffe neue Menschen
Soziale Interaktionen sind oft eine große Herausforderung. Gleichzeitig bereichern neue Menschen aber auch das Leben ungemein. Setze dir das Ziel, regelmäßig neue Leute kennenzulernen – sei es auf Veranstaltungen, im Fitnessstudio oder sogar online.
4. Lerne etwas Neues
Auch ein neues Hobby fordert dich auf, deine Komfortzone zu verlassen. Zeitgleich bringt es dir aber Spaß, Selbstvertrauen und vielleicht sogar neue Freunde. Suche dir etwas, was dich schon lange begeistert.
5. Die Meinungen anderer ignorieren
Die Angst vor der Meinung und dem Urteil anderer Menschen lassen uns oft in unserer Sicherheitszone verharren, denn alles Unbekannte macht uns anfälliger für Kritik. Lerne, die Meinung anderer zu ignorieren. Niemand ist perfekt, jeder hat seine Stärken und Schwächen und das ist auch vollkommen in Ordnung.
6. Schreibe deine Ziele auf
Lege dir eine Bucket List an. Wenn du dir deine großen Ziele und Träume aufschreibst und dir die Liste immer wieder anschaust, erinnerst du dich regelmäßig an sie und spornst dich selbst an, die Dinge anzupacken. Nach jeder erfolgreichen Tat kannst du das Ziel auf deiner Liste abhaken und mit guten Erfahrungen darauf zurückblicken.
7. Plane bewusst Pausen ein
Für viele Menschen bedeutet die Komfortzone auch, immer beschäftigt zu sein. Plane dir also auch regelmäßig Pausen ein, um einfach mal nichts zu tun und lerne, dich mit der Ruhe und der Zeit mit dir selbst wohlzufühlen.
8. Ändere deine Umgebung
Gestalte deine Wohnung oder deinen Arbeitsplatz um, nimm einen anderen Weg zur Arbeit oder verbringe deine Mittagspause an einem anderen Ort. Alte Gewohnheiten bewusst zu verändern hilft, aus der Komfortzone herauszutreten und die Erfahrung zu machen, dass auch bei Veränderungen nichts Schlimmes passiert.
9. Sei gut zu dir selbst
Aus der Komfortzone zu treten, kann anstrengend und fordernd für Körper und Geist sein. Achte daher darauf, die Übungen dosiert in deinen Alltag einzubauen und dich langsam an neue Herausforderungen zu gewöhnen. Achte gleichzeitig auf Zeichen der Überforderung. Auch mal in der Komfortzone zu bleiben ist völlig in Ordnung, wenn du das für dich gerade brauchst.
10. Setze dir klare und erreichbare Ziele
Es muss nicht immer ein großes Ziel sein. Setze dir kleine, realistische Ziele, die dich täglich herausfordern und dich motivieren, stetig voranzukommen.
Fazit
Die Komfortzone ist und bleibt ein gemütlicher Ort, in dem wir uns alle gerne bewegen. Trotzdem sollten wir uns immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontieren, um unser Potenzial zu entfalten und uns selbst die Chance auf neue und positive Erlebnisse und Begegnungen zu geben.