Das Vorstellungsgespräch ist überstanden, die Freude über den neuen Job groß, doch nun steht eine entscheidende Hürde noch bevor – die Gehaltsverhandlung. Die Frage nach dem angemessenden Gehaltswunsch ist die Frage, vor der sich die meisten Bewerber scheuen, sie auszusprechen. Wer redet schließlich schon gerne über Geld? Vor allem ist in dieser Frage ja auch immer der Verhandlungsspielraum inkludiert und das Gehalt verhandeln will gelernt sein.
Wichtig ist, selbstbewusst aufzutreten und seine eigenen Fähigkeiten angemessen zu honorieren. In diesem Blogbeitrag geben wir dir die besten Tipps für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung und zeigen, wie du geschickt mehr Gehalt herausholen kannst. Egal, ob du am Anfang deiner Karriere stehst, in der Probezeit bist oder bereits Erfahrung gesammelt hast, diese Tipps werden dir dabei helfen, in deinem nächsten Gehaltsgespräch selbstbewusst und erfolgreich aufzutreten.
Tipp 1: Bereite dich gut auf die Gehaltsverhandlung vor
Eine sorgfältige und gründliche Vorbereitung ist unerlässlich und kann als entscheidender Schlüssel für den Erfolg angesehen werden. Es ist wichtig, dass du dich im Vorfeld über das durchschnittliche branchenübliche Jahresgehalt deiner Branche oder deiner speziellen Position informierst. Es gibt viele Online-Ressourcen und Plattformen, die dir helfen können, einen Überblick über die Gehaltsstrukturen zu erhalten und deinen eigenen Marktwert realistisch einzuschätzen. Darüber hinaus solltest du nicht vergessen, deine individuellen Leistungen und Erfolge innerhalb des Unternehmens sorgfältig zu dokumentieren, um später gute Argumente für dein Wunschgehalt zu haben. Wenn du während der Verhandlung diese Dokumentation verwendest, kannst du deine Fähigkeiten und deine Beiträge zum Unternehmen besser präsentieren.
Kenne deinen Marktwert
Es ist wichtig, den eigenen Wert zu verstehen, um sich selbst zu verstehen und beruflich voranzukommen. Dies umfasst nicht nur das aktuelle Gehalt, sondern auch andere finanzielle Vorteile wie Boni oder Aktienoptionen. Diese können einen erheblichen Teil deines Gesamteinkommens ausmachen und sollten daher nicht vernachlässigt werden. Es kann hilfreich sein, dein Gehalts- und Vergütungspaket mit denen von anderen in ähnlichen Positionen in deiner Branche zu vergleichen. Dadurch erhältst du ein realistisches Verständnis dessen, welche Gehaltsvorstellung du erwarten kannst und wo du stehst.
Tipp 2: Sei selbstbewusst
Bei Verhandlungen über das Gehalt ist Selbstbewusstsein entscheidend. Es ist wichtig, überzeugend und glaubwürdig zu argumentieren, warum du eine Gehaltserhöhung verdienst. Dies umfasst nicht nur die Darstellung deiner Leistungen und Erfolge im Unternehmen, sondern auch das Aufzeigen deines Wertes und Beitrags zum Gesamtziel des Unternehmens. Dein Arbeitgeber könnte jedoch deine Argumente in Frage stellen, wenn du unsicher oder zögerlich während dieser Verhandlungen wirst. Sie könnten den Eindruck bekommen, dass du selbst nicht wirklich an das glaubst, was du sagst oder vorschlägst.
Daher ist es wichtig, Selbstvertrauen zu zeigen und fest an deine Forderungen zu glauben. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass du natürlich nicht übertrieben selbstsicher eine Erhöhung deines bisherigen Gehalts forderst, sondern mit einem gesunden und respektvollen Selbstbewusstsein deine Gehaltsvorstellungen äußerst. Ziehe anstelle einer Gehaltserhöhung vielleicht auch dir angebotene Zusatzleistungen in Betracht, wie zum Beispiel einen Tag Homeoffice pro Woche mehr. Manchmal sind solche Leistungen wertvoller als bares Geld.
Übe die Verhandlung
Verhandlungen üben ist ein effektiver Weg, dein Selbstvertrauen zu stärken und deine innere Stärke zu festigen. Dies kann in einer sicheren und unterstützenden Umgebung wie mit einem vertrauten Freund oder Familienmitglied durchgeführt werden. Sie könnten die Position deines Arbeitgebers oder eines anderen wichtigen Entscheidungsträgers übernehmen. Sie würden dir in dieser Position kritische Fragen stellen, die denen ähneln, die du in einer realen Verhandlungssituation erwarten kannst. Dies gibt dir die Möglichkeit, deine Argumentationsfähigkeiten zu verbessern und deine Antworten zu üben, was letztendlich dazu beiträgt, dein Selbstbewusstsein zu stärken.
Tipp 3: Sei beim Thema Gehalt realistisch
Bleibe realistisch bei deinen Gehaltsforderungen. Es geht nicht nur darum, was du glaubst, dass du verdienst, sondern auch darum, was das Unternehmen bereit ist zu zahlen und vor allem auch zahlen kann. Die Gefahr besteht, dass dein Arbeitgeber deine Forderungen als übertrieben und unangemessen betrachtet, wenn du ein unrealistisch hohes Gehalt forderst. Dies könnte dazu führen, dass er dich nicht ernst nimmt oder sogar deine Professionalität in Frage stellt. Daher ist es immer empfehlenswert, eine gründliche Recherche durchzuführen und einen fairen Gehaltsbereich zu bestimmen, der den branchenüblichen Löhnen und deinen Qualifikationen entspricht.
Berücksichtige die finanzielle Situation des Unternehmens
Bevor du eine solche Verhandlung beginnst, ist es wichtig, sich über die finanzielle Situation des Unternehmens zu informieren. Dies kann dir helfen, ein realistisches Bild davon zu bekommen, was du erwarten kannst und wie flexibel das Unternehmen möglicherweise bei Gehaltsfragen sein könnte. Sollte das Unternehmen jedoch mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfen oder sich in einer unsicheren wirtschaftlichen Situation befinden, wäre es wahrscheinlich nicht der ideale Zeitpunkt für eine Verhandlung um eine Gehaltserhöhung. Es ist möglich, dass du in solchen Fällen nicht in der Lage sein wirst, deine Anforderungen zu erfüllen, weshalb du auf einen günstigeren Zeitpunkt warten solltest.
Tipp 4: Zeige Flexibilität
Halte bei einer Gehaltsverhandlung eine flexible Haltung ein. Es ist möglich, dass du nicht das erwartete Gehalt erhalten wirst. In solchen Fällen ist es jedoch wichtig zu bedenken, dass es oft auch andere Aspekte gibt, die berücksichtigt werden sollten. Vielleicht gibt es andere Vorteile oder Leistungen, die das Unternehmen anbieten kann und die für dich von großem Wert sein könnten. Es könnte beispielsweise eine flexible Arbeitszeitregelung, zusätzliche Urlaubstage oder sogar ein umfangreiches Bildungsangebot beinhalten. Daher solltest du immer offen für verschiedene Möglichkeiten bleiben und den Gesamtwert des Angebots bewerten.
Überlege dir Alternativen zu einer Gehaltserhöhung
Es besteht die Möglichkeit, dass dein Arbeitgeber aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage ist, dir eine direkte Gehaltserhöhung zu gewähren. Dies könnte auf Geldmangel, Unternehmensrichtlinien oder andere Gründe zurückzuführen sein. In solchen Situationen könntest du auch nach anderen Vorteilen fragen, die nicht unbedingt mit einer Erhöhung deines Gehalts verbunden sind. Beispielsweise könntest du darum bitten, zusätzliche Urlaubstage zu erhalten. Dies würde dir mehr Freizeit geben und könnte dazu beitragen, dein allgemeines Wohlbefinden und deine Zufriedenheit im Job zu verbessern. Alternativ könntest du um flexible Arbeitszeiten bitten.
Diese Art der Anpassung kann Stress abbauen und die Work-Life-Balance verbessern. Gleichzeitig ist es aber auch völlig legitim, vor allem bei der Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch für den Traumjob oder bei der Bewerbung in einem neuen Unternehmen, deine Schmerzgrenze zu kennen. Wenn du die entsprechenden Erfahrungen und Qualifikationen mitbringst, ist es auch in Ordnung, eine finanzielle Wertschätzung in einem angemessenen Rahmen dafür zu erwarten. Passe deine Gehaltsvorstellungen auch an deine private Situation und deine Lebenshaltungskosten an.
Tipp 5: Bleibe beim Gehalt verhandeln professionell
Es ist auch wichtig, dass du während der gesamten Verhandlung eine professionelle Haltung beibehältst. Dies bedeutet, dass du unabhängig von den Umständen oder Herausforderungen, die sich dir präsentieren, stets einen kühlen Kopf bewahren und deine Reaktionen kontrollieren musst. Selbst wenn die Dinge nicht so verlaufen wie geplant oder erwartet, ist es wichtig, dass du ruhig bleibst und nicht zulässt, dass Frustration oder Enttäuschung dein Verhalten beeinflussen. Darüber hinaus solltest du immer respektvoll gegenüber den anderen Parteien bleiben. Dies kann nicht nur deine Professionalität und Reife demonstrieren, sondern auch helfen, die Situation zu deeskalieren und eine günstige Lösung zu finden.
Vermeide emotionale Reaktionen
Während einer Gehaltsverhandlung ist es entscheidend, emotionale Reaktionen zu vermeiden. Bleibe ruhig und fokussiert, um deine Argumente klar zu präsentieren. Emotionale Ausbrüche können den Eindruck von Unprofessionalität hinterlassen und die Verhandlungen erschweren. Halte dich stattdessen an Fakten, zeige Verständnis für beide Seiten und bleibe konstruktiv, um deine Chancen auf eine erfolgreiche Gehaltsanpassung zu maximieren.
Tipp 6: Sei geduldig
Solche Gespräche können häufig eine lange und mühsame Aufgabe sein, die viel Zeit und Geduld erfordert. Um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, ruhig und überlegt zu bleiben. Überstürzte Entscheidungen oder vorschnelle Handlungen können dazu führen, dass man weniger erreicht als erhofft oder sogar negative Auswirkungen auf die berufliche Laufbahn hat. Daher ist es wichtig, sich ausreichend Zeit zu nehmen, gut vorbereitet in die Verhandlungen zu gehen und geduldig auf das gewünschte Ergebnis hinzuarbeiten.
Warte auf das richtige Angebot
Insbesondere als Berufseinsteiger neigt man gerne dazu, das erste Angebot direkt anzunehmen. Je nachdem, wie der Markt gerade ist, ist es vielleicht auch manchmal nötig. Hast du aber den Eindruck, dass dein Beruf und deine Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt gerade sehr gesucht sind, dann kannst du dir auch verschiedene Möglichkeiten anschauen und das Einstiegsgehalt mehrerer Unternehmen vergleichen.
Tipp 7: Vergiss nicht die Benefits
Neben dem Grundgehalt, das den Hauptbestandteil eines Vergütungspakets ausmacht, gibt es zahlreiche weitere Faktoren, die berücksichtigt werden sollten, wenn man das gesamte Paket betrachtet. Boni sind ein Beispiel dafür, die häufig als Belohnung für herausragende Leistungen oder das Erreichen bestimmter Unternehmensziele angeboten werden. Ein weiterer wichtiger Bestandteil können Aktienoptionen sein, die Mitarbeitern die Möglichkeit geben, Anteile am Unternehmen zu erwerben und so direkt an dessen Erfolg teilzuhaben. Auch die betriebliche Altersvorsorge ist entscheidend. Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung zu leisten, um sie im Alter finanziell zu schützen. Bei Gehaltsverhandlungen ist es daher wichtig, nicht nur das Grundgehalt im Blick zu haben, sondern auch diese zusätzlichen Komponenten miteinzubeziehen.
Frage nach den Details
Es ist wichtig, nicht sofort zuzustimmen, wenn ein Vergütungspaket angeboten wird; Stattdessen solltest du nach den genauen Details fragen. Ist es nur ein Grundgehalt oder sind auch Boni enthalten? Wie sieht der Bonusplan aus? Ist er leistungsabhängig und wenn ja, wie werden diese Leistungen gemessen und bewertet? Ebenso relevant ist die Frage nach einer betrieblichen Altersvorsorge. Wird eine solche angeboten und falls ja, zu welchen Konditionen? Es ist wichtig, all diese Faktoren zu berücksichtigen und zu verstehen, bevor du eine Entscheidung triffst.
Tipp 8: Nutze dein Netzwerk
Dein berufliches Netzwerk kann dir äußerst hilfreich sein. Es besteht aus Kollegen, Mentoren und anderen Fachleuten in deinem Bereich, die alle ihre eigenen Erfahrungen und Kenntnisse haben. Sie können dir helfen, ein besseres Verständnis für das Gehaltsspektrum in deiner Branche zu bekommen. Andere können dir Ratschläge geben oder ihre eigenen Erfahrungen teilen, was besonders nützlich sein kann, wenn du dich auf eine Gehaltsverhandlung vorbereiten musst.
Suche nach Mentoren und guten Argumenten
Ein Mentor kann dir mit seinen Tipps dabei helfen, das bevorstehende Verhandeln um erfolgreich vorzubereiten und durchzuführen. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen können sie dich dabei unterstützen, deine Fähigkeiten und Leistungen auch rhetorisch effektiv zu präsentieren und das bestmögliche Gehalt zu erzielen. Sie können dir hilfreiche Ratschläge geben, wie du dich während der Verhandlungen verhalten sollst, welche Punkte du hervorheben musst und wie du auf mögliche Gegenargumente reagieren kannst. Darüber hinaus können sie dir helfen, realistische Erwartungen zu setzen und ein angemessenes Gehalt für deinen Job und deine Erfahrung zu finden.
Tipp 9: Sei bereit, Nein zu sagen
Es gibt Momente, in denen es absolut notwendig ist, ein Angebot abzulehnen. Dies kann passieren, wenn das Angebot, sei es beruflich oder persönlich, nicht deinen Erwartungen entspricht oder deinen Anforderungen nicht vollständig entspricht. Vielleicht sind die Bedingungen weniger günstig als erwartet oder das vorgeschlagene Gehalt zu niedrig. In solchen Situationen kann es schwierig sein, die richtige Entscheidung zu treffen. Du solltest stets im Hinterkopf behalten, dass du das Recht hast, Nein zu sagen. Wenn du das Gefühl hast, dass du unterbezahlt wirst oder wenn das Angebot nicht deinen Vorstellungen entspricht, solltest du bereit sein, dich für dich selbst einzusetzen und das Angebot abzulehnen.
Überlege dir deine Optionen
Es schadet nicht, alle Möglichkeiten zu überdenken, bevor man ein Jobangebot ablehnt. Hast du andere Stellenangebote? Es kann sein, dass es andere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt gibt, die besser zu deinen Fähigkeiten und Karrierezielen passen könnten. Oder vielleicht ist es sinnvoller für dich, in deinem aktuellen Job zu bleiben und auf eine bessere Gelegenheit zu warten. Es könnte sein, dass sich in naher Zukunft eine Beförderung oder eine neue Position in deinem derzeitigen Unternehmen eröffnet. Bevor du eine endgültige Entscheidung triffst, ist es immer ratsam, alle möglichen Situationen zu berücksichtigen und die Vor- und Nachteile jedes Szenarios zu berücksichtigen.
Tipp 10: Lass dich nicht entmutigen
Gehaltsverhandlungen können eine herausfordernde Aufgabe sein, die nicht nur Taktik und Diplomatie erfordert, sondern auch eine klare Vorstellung von deinem Wert. Es ist nicht unüblich, dass der erste Versuch einer Gehaltsverhandlung nicht sofort zum gewünschten Ergebnis führt. Dies kann auf Faktoren wie das Budget des Unternehmens oder unterschiedliche Auffassungen über den Wert deiner Rolle zurückzuführen sein. Aber lass dich nicht entmutigen, wenn du auf Widerstand stößt. Vor allem hier ist es wichtig, hartnäckig zu bleiben und weiterhin für das zu kämpfen, was du verdienst. Versuche es weiter und sei beharrlich in deinen Bemühungen.
Lerne aus jeder Verhandlung
Ob erfolgreich oder nicht, jede Gehaltsverhandlung bietet eine wertvolle Gelegenheit, zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Selbst wenn du nicht die von dir gewünschte Gehaltserhöhung erzielen kannst, gibt es immer noch zahlreiche Lektionen, die du aus der Erfahrung ziehen kannst. Du könntest zum beispielsweise besser verstehen, wie dein Arbeitgeber deine Leistungen bewertet oder welche Faktoren bei Gehaltsentscheidungen berücksichtigt werden. Außerdem könntest du mehr über deine eigenen Verhandlungsfähigkeiten erfahren und Bereiche identifizieren, in denen du wachsen kannst. All diese Erkenntnisse können dir dabei helfen, dich auf zukünftige Gehaltsverhandlungen vorzubereiten und deine Chancen auf ein erfolgreiches Ergebnis zu erhöhen.
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