Ob kräftige Bratensoße, deftiger Eintopf oder geschmorte Gerichte – beim Kochen entsteht oft mehr Fett, als gewünscht. Entfetten ist eine einfache, aber wirkungsvolle Technik, um Speisen leichter, bekömmlicher und aromatisch ausgewogener zu machen. Mit den richtigen Methoden lässt sich überschüssiges Fett gezielt entfernen, ohne Geschmack einzubüßen.
Warum ist Entfetten wichtig?
Beim Kochen entsteht oft mehr Fett, als für Geschmack und Konsistenz notwendig ist. Durch gezieltes Entfetten lassen sich Gerichte bekömmlicher und ausgewogener gestalten. Weniger Fett bedeutet nicht nur eine kalorienärmere Ernährung, sondern entlastet auch die Verdauung – besonders bei schweren Soßen oder fleischlastigen Gerichten. Gleichzeitig wird der Geschmack klarer und feiner, da übermäßiges Fett andere Aromen überdecken kann. Auch optisch profitieren viele Speisen: Klare Brühen, glänzende Soßen und appetitlich präsentierte Gerichte wirken gleich professioneller. Wer regelmäßig entfettet, bringt mehr Balance auf den Teller – ohne Abstriche beim Genuss.
Spannende Fakten rund ums Entfetten
- In der klassischen französischen Küche gehört das Entfetten („dégraisser“) zum Standard bei der Soßenherstellung.
- In der Diätküche wird oft eine doppelte Entfettung empfohlen: vor und nach dem Kochen.
- In Japan wird Ramen-Brühe entfettet, um den typischen klaren Geschmack zu erzielen – der Rest des Fettes wird gezielt als „Aroma-Öl“ dosiert.
Profi-Geheimtipp: Ein paar Tropfen kaltes Wasser in heiße Soßen geben – Fett zieht sich schneller zusammen und lässt sich leichter abschöpfen.
Welche Gerichte profitieren vom Entfetten?
Viele Speisen enthalten von Natur aus Fett oder setzen es beim Garen frei. Vor allem bei Fleischgerichten oder Soßen lohnt sich das gezielte Entfetten.
Gericht | Warum entfetten? |
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Bratensoßen | Klare, geschmackvolle Soße ohne Fettschicht |
Eintöpfe & Ragouts | Leichtere Konsistenz, weniger „schwer“ im Magen |
Brühen & Fonds | Feine Aromen treten klarer hervor |
Gulasch & Schmorgerichte | Harmonischer Geschmack, weniger öliger Eindruck |
Suppen mit Fleisch oder Haut | Reduktion tierischer Fette für bekömmlichere Speisen |
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Fett zuverlässig entfernen
Es gibt verschiedene Methoden zum Entfetten – je nach Art des Gerichts und Zeitpunkt im Kochprozess.
1. Mit dem Löffel abschöpfen (klassische Methode)
- Lass die Soße oder Brühe kurz ruhen, damit das Fett an die Oberfläche steigt.
- Verwende einen großen Löffel oder eine Fett-Trennkelle, um die Fettschicht vorsichtig abzuschöpfen.
Profi-Tipp: Eine Suppenkelle mit Ausgusskante oder ein spezieller Fettabscheider erleichtert das Arbeiten enorm.
2. Abkühlen lassen & festes Fett entfernen
- Besonders effektiv bei Schmorgerichten oder Brühen:
- Gericht über Nacht kaltstellen, sodass das Fett an der Oberfläche fest wird.
- Am nächsten Tag mit einem Löffel abheben.
Tipp: Diese Methode entfernt nahezu 100 % des Fettanteils – ideal für klare Suppen!
3. Fett-Trennkanne verwenden
- Eine Fett-Trennkanne (Fetttrennkrug) besitzt einen tiefen Ausguss.
- Die Soße wird oben eingefüllt, das Fett steigt auf, und du kannst die entfettete Flüssigkeit von unten ausgießen.
4. Küchenpapier-Trick (für schnelle Hilfe)
Vorsicht bei heißen Flüssigkeiten – Papier nicht vollständig eintauchen.
Küchenpapier über die Oberfläche ziehen – es nimmt überschüssiges Fett auf.
Häufige Fehler beim Entfetten und wie du sie vermeidest
Fehler | Lösung |
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Fett vermischt sich mit der Flüssigkeit | Erst ruhen lassen, dann vorsichtig abschöpfen |
Gericht verliert an Geschmack | Nur sichtbares Fett entfernen, keine komplette Entfettung |
Fett setzt sich nicht ab | Temperatur zu hoch – Flüssigkeit erst kurz abkühlen lassen |
Zu grobes Abschöpfen | Fettabscheider oder Trennkanne verwenden für präzises Arbeiten |