Einweichen ist eine einfache, aber wirkungsvolle Vorbereitungsmethode, bei der trockene oder harte Lebensmittel in Wasser oder anderen Flüssigkeiten eingelegt werden. Der Zweck: Sie sollen weicher, leichter verarbeitbar oder besser verdaulich werden. Besonders bei Hülsenfrüchten, Trockenfrüchten oder Getreide ist das Einweichen essenziell – es spart nicht nur Energie beim Kochen, sondern verbessert auch Textur und Geschmack.
Was bedeutet Einweichen?
Beim Einweichen nehmen trockene Lebensmittel Flüssigkeit auf und quellen dabei auf. Die Zellstruktur wird gelockert, Stärke und Eiweiß beginnen sich zu lösen, manche Enzyme oder Bitterstoffe werden abgebaut. Besonders bei Hülsenfrüchten hilft das Einweichen, die Kochzeit deutlich zu verkürzen und schwer verdauliche Bestandteile zu reduzieren. Aber auch für die Weiterverarbeitung – z. B. bei Nüssen für vegane Milchalternativen – ist die Vorquellung entscheidend.
Wichtig: Die Einweichzeit variiert stark je nach Produkt. Manche Zutaten sollten in kaltem Wasser quellen, andere in warmem. Bei längerer Einweichdauer empfiehlt sich der Wechsel des Wassers.
Spannende Fakten rund ums Einweichen
- In der ayurvedischen und veganen Küche ist Einweichen ein zentrales Ritual – für bessere Verdaulichkeit und Energieverfügbarkeit.
- Getrocknete Früchte können durch Einweichen ihre Saftigkeit zurückerhalten – z. B. für Müslis, Kompotte oder Backwaren.
- Durch Einweichen werden bei Hülsenfrüchten schwer verdauliche Zucker (Oligosaccharide) reduziert.
- Einweichwasser von Pilzen ist aromatisch – kann als Basis für Suppen oder Saucen verwendet werden.
Einweichzeiten im Überblick
Lebensmittel | Einweichdauer | Besonderheit |
---|---|---|
Kichererbsen | 8–12 Stunden | Kaltes Wasser, ggf. Wasser wechseln |
Linsen (z. B. braune) | 2–4 Stunden | Nicht alle Linsen benötigen Einweichen |
Bohnen (z. B. Kidney) | 10–12 Stunden | Wasser mit Natron verkürzt Garzeit |
Trockenpilze (z. B. Steinpilze) | 30–60 Minuten | Einweichwasser kann mitverwendet werden |
Gelatine (Blatt) | 5–10 Minuten | In kaltem Wasser einweichen, dann ausdrücken |
Nüsse (z. B. Mandeln) | 4–8 Stunden | Für Mus, Milch oder bessere Verdauung |
Getreide (z. B. Dinkel, Buchweizen) | 6–12 Stunden | Für besseres Aufquellen beim Kochen |
Tipp: Beim Einweichen über Nacht immer abgedeckt und kühl lagern – ideal ist der Kühlschrank.
Einweichen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Lebensmittel (z. B. Hülsenfrüchte, Pilze) abspülen, evtl. sortieren.
- In ausreichend kaltem Wasser einlegen – Wasser sollte die Zutaten gut bedecken.
- Ggf. bei empfindlichen Zutaten (z. B. Gelatine) auf lauwarmes Wasser achten.
- Einweichzeit beachten (je nach Lebensmittel mehrere Minuten bis Stunden).
- Wasser ggf. erneuern, wenn lange eingeweicht wird.
- Vor der Weiterverarbeitung abgießen und gründlich abtropfen lassen.
Häufige Fehler beim Einweichen – und wie man sie vermeidet
- Zutaten werden schleimig oder riechen unangenehm
→ Zu lange bei Raumtemperatur eingeweicht – besser kühl lagern und Wasser ggf. wechseln. - Bohnen bleiben hart trotz Kochen
→ Zu kurze Einweichzeit oder zu altes Produkt – am besten 12 Stunden in frischem Wasser. - Pilze verlieren Aroma
→ In zu heißem Wasser eingeweicht – lauwarmes Wasser verwenden, Einweichwasser mitverwenden. - Gelatine löst sich nicht auf
→ In heißem Wasser eingeweicht – nur in kaltem Wasser quellen lassen, dann schmelzen.