Dämpfen ist eine besonders schonende Garmethode, bei der Lebensmittel allein durch heißen Wasserdampf gegart werden.
Vor allem in der asiatischen Küche ist das Dämpfen seit Jahrhunderten verbreitet – bei uns gewinnt es zunehmend an Bedeutung, nicht zuletzt durch Dampfgargeräte, Bambuskörbe und Silikoneinsätze für den Kochtopf.
Was passiert beim Dämpfen?
Beim Dämpfen steigt Wasserdampf auf und kondensiert auf der Oberfläche der Zutaten. Dabei wird Energie freigesetzt, die das Gargut gleichmäßig erwärmt. Da kein direkter Kontakt mit Wasser besteht, bleiben wasserlösliche Vitamine, Mineralstoffe und die natürliche Farbe besonders gut erhalten. Auch Geschmack und Textur bleiben pur und unverfälscht – ideal für gesundheitsbewusste Küche.
Da die Temperatur maximal bei 100 °C liegt, ist die Gefahr des Übergarens oder Anbrennens gering. Wichtig ist allerdings ein gut schließender Deckel, damit der Dampf nicht entweicht
Spannende Fakten rund ums Dämpfen
- Dämpfen ist die bevorzugte Garmethode in vielen Diätformen – z. B. TCM, Ayurveda oder Schonkost.
- In China gibt es spezielle Bambus-Dämpfer mit mehreren Etagen – ideal für kleine Portionen oder verschiedene Garzeiten.
- Durch das Dämpfen bleiben bis zu 50 % mehr Vitamin C erhalten als beim Kochen.
- Auch Brot lässt sich dämpfen – z. B. asiatische Bao-Buns oder gedämpfte Weckerl.
- In der modernen Küche wird das Dämpfen mit Sous-vide oder Niedrigtemperatur kombiniert – für maximale Kontrolle.
Welche Lebensmittel eignen sich besonders zum Dämpfen?
Lebensmittel | Typische Anwendungen und Flüssigkeiten |
---|---|
Obst | Beeren, Äpfel, Birnen – eingelegt in Alkohol, Saft, Sirup |
Gebäck | Biskuitböden, Löffelbiskuits – beträufelt mit Likör oder Kaffee |
Fleisch | Kurz eingelegt in Öl, Marinade oder saure Flüssigkeiten für mehr Aroma |
Gemüse | Leicht blanchiert und in Essig- oder Gewürzlake eingelegt |
Kräuter & Gewürze | Aromatisierung von Ölen, Essigen oder Spirituosen |
Tipp: Gewürze oder Brühe im Dämpfwasser können den aufsteigenden Dampf aromatisieren.
Dämpfen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Einen Topf mit etwas Wasser füllen und zum Kochen bringen.
- Einen Dämpfeinsatz, ein Sieb oder einen Bambuskorb über das Wasser setzen – Gargut darf das Wasser nicht berühren.
- Lebensmittel vorbereiten und gleichmäßig verteilen.
- Deckel gut schließen, damit der Dampf nicht entweicht.
- Zutaten bei etwa 100 °C sanft garen – je nach Lebensmittel 5–20 Minuten.
- Nach der Garzeit sofort servieren oder abschrecken (bei Gemüse).
Häufige Fehler beim Dämpfen – und wie man sie vermeidet
- Dämpfzeit zu kurz oder zu lang
→ Dämpfen wirkt sanft – Garzeiten genau einhalten, nicht nach Gefühl arbeiten. - Deckel wird beim Garen geöffnet
→ Hitze entweicht, Garen wird unterbrochen – Deckel möglichst geschlossen halten. - Wasser berührt das Gargut
→ Zu viel Wasser im Topf – Einsatz richtig platzieren und ggf. Wasserstand kontrollieren. - Geschmack zu neutral
→ Dämpfen verändert den Eigengeschmack kaum – vorher leicht würzen oder aromatisiertes Dämpfwasser verwenden.
Kondenswasser tropft auf das Gargut
→ Tuch unter den Deckel legen oder schräg stellen – besonders bei empfindlichen Teigtaschen wichtig.