Unterhaltung und Kunst

Filmproduzent werden: Welche Aufgaben gehören dazu?

11.09.2020
Filmproduzent werden: Welche Aufgaben gehören dazu?

Filmproduzent klingt nach einem absoluten Traumberuf für jeden Cineasten. Doch jetzt mal ehrlich: Weißt Du, was ein Filmproduzent genau macht? Und wie wird man eigentlich Produzent? Wir verraten Dir, worauf es ankommt und wieso ein Filmproduzent ein echter Tausendsassa sein muss.

Wie wird man zum Filmproduzent?
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Definition: Was ist ein Filmproduzent?

Eigentlich gibt es gar nicht den einen Filmproduzenten, sondern mehrere verschiedene. Grundsätzlich sind Produzenten für ein Filmprojekt verantwortlich: Sie verwalten und beschaffen nicht nur das nötige Budget, sondern sind auch für die Sets, Drehorte, Ausrüstung, Requisiten und Kostüme verantwortlich und koordinieren das Filmteam. Sie sorgen also dafür, dass das Filmprojekt läuft. 

Da eine Person das alles gar nicht bewerkstelligen könnte, gibt es mehrere Produzenten, die sich um die verschiedenen Aufgabenbereiche kümmern. Hinter jedem Film und jeder Fernsehshow steckt ein ganzes Produzententeam, das die künstlerischen und finanziellen Ziele eines Projekts managt. Im Folgenden wollen wir Dir die wichtigsten Produzenten vorstellen.

Der ausführende Produzent

Er wird im Englischen Executive Producer genannt und hat die Gesamtverantwortung über ein Filmprojekt. Er ist also von Anfang bis Ende dabei: von der Projektentwicklung zu den Drehvorbereitungen und den Dreharbeiten bis hin zur Fertigstellung.

Er sorgt vor allem für die Beschaffung und Bereitstellung des nötigen Budgets. Viele ausführende Produzenten sind gleichzeitig Investoren und stecken ihr eigenes Kapital in das Projekt. Außerdem kümmern sie sich um die Ausarbeitung jeglicher Verträge. Der ausführende Produzent ist also so etwas wie der Chef des Filmprojekts. Manchmal gibt es auch mehr als nur einen und in vielen Produktionen fungieren bekannte Schauspieler oder Regisseure als Executive Producer. Das sorgt nicht nur für eine gute Finanzspritze, sondern ist auch gute Promo.

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Der Linienproduzent

Während der ausführende Produzent die finanziellen Mittel beschafft, ist der Linienproduzent für die Verwaltung des Budgets und die Erstellung von Zeitplänen verantwortlich. Ein stressiger Job, denn der Linienproduzent stellt sicher, dass alles und jeder an seinem Platz ist.

Ein Linienproduzent braucht vor allem logistisches Talent, denn er koordiniert neben dem zeitlichen Ablauf des Projekts auch jegliche Mitarbeiter. Mit ihm steht und fällt die erfolgreiche Produktion eines Films, deswegen ist bei diesem Job besonders viel Engagement gefragt. Von allen bekommt der Linienproduzent wahrscheinlich am wenigsten Schlaf.

Der assoziierte Produzent

Mit diesem Begriff wird ein Produzent bezeichnet, der anderen Produzenten zuarbeitet. Meist dem Linienproduzenten, dem er Vorschläge und Empfehlungen zum Entwicklungsprozess unterbreitet. Der Associate Producer, wie er im Englischen genannt wird, muss ein echter Multitasker sein.

Zum einen sammelt und organisiert er Informationen, falls Nachforschungen für die Produktion angestellt werden. Bei Fernsehproduktionen arrangiert er etwa Interviews mit Experten und Gästen. Außerdem überprüft er Aussagen und Meinungen auf ihre Richtigkeit. Das ist besonders bei politischen und heiklen Themen wichtig, um die Produktion und das Endprodukt nicht zu gefährden.

Der Associate Producer greift mitunter auch in das Drehbuch ein und ist an dessen Entwicklung beteiligt. Er sollte auch Schreiben können, denn er darf nachbessern und aktiv mitschreiben. Des Weiteren verantwortet er die Sets, Musik, Requisiten und kümmert sich um die Bedürfnisse und Anfragen des Produktionsteams. Hat ein Schauspieler etwa ein wichtiges Anliegen, dann landet das meist beim assoziierten Produzenten. Für viele ist die Position ein wichtiger Step auf ihrer Produzenten-Karriereleiter.

Der Postproduzent

Sobald der Film abgedreht ist, kommt der Postproduzent ins Spiel: Er ist für die Koordination des Schnitts, der Special Effects, des Sound-Editings und für alle anderen Nachbearbeitungen verantwortlich. Unter seiner Leitung wird der Film überhaupt erst fertiggestellt.

Auch er erstellt Zeitpläne und kümmert sich darum, dass diese eingehalten werden. Dazu gehören auch Testvorführungen und die Veröffentlichung des fertigen Films. Dieser Prozess kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. 

Wie Du siehst, würde ohne die Produzenten nichts laufen. Doch die oben genannten Beispiele sind nur ein Teil des großen Ganzen: Zu einer Filmproduktion gehören viele verschiedene Menschen, die von den Produzenten für einen reibungslosen Ablauf koordiniert werden. Doch wie wird man eigentlich Filmproduzent?

Der Weg zum Filmproduzenten

Grundsätzlich gibt es viele Wege, die Du nehmen kannst, um Filmproduzent zu werden. Auch als Quereinsteiger ist es durchaus möglich, denn Du musst nicht unbedingt eine Ausbildung abschließen. Das Wichtigste ist allerdings praktische Erfahrung und als Produzent musst Du Dich erstmal von ganz unten nach oben arbeiten.

Der klassische Weg, den viele angehende Filmproduzenten wählen, ist die Bewerbung an einer Filmhochschule. Dort gibt es Studiengänge, die Dich speziell auf den Beruf vorbereiten. Um hier angenommen zu werden, musst Du eine Eignungsprüfung bestehen, denn die Plätze an den Hochschulen sind begehrt und rar. 

Wer es nicht schafft, der sollte zumindest einen Bachelorabschluss machen. Viele studieren Medien- oder Filmwissenschaft, wobei man klar sagen muss, dass diese Studiengänge sehr theoretisch sind und Dich nicht per se auf den Beruf vorbereiten. Ein Medienwirtschaftsstudium an einer Hochschule kann wiederum sehr nützlich sein.

Praktische Erfahrung ist mit das Wichtigste, deswegen empfiehlt es sich während des Studiums Praktika zu absolvieren. Auf diese Weise merkst Du, ob der stressige Job des Produzenten Dir wirklich gefällt. Du lernst Produktionsabläufe und den Beruf genau kennen. 

Außerdem solltest Du Praktika nutzen, um Kontakte in die Filmbranche zu knüpfen. Das ist als Produzent sehr wichtig, denn gute Beziehungen sind zum einen nötig, um den Aufgaben gerecht zu werden, zum anderen, um Investoren für Projekte zu finden. Die Filmbranche ist ein Dorf und je früher Du Mitglied der Gemeinschaft wirst, umso bessere Chancen hast Du eine Karriere als Filmproduzent zu starten. 

Der Weg zu diesem Traumberuf ist definitiv ein Marathon und kein Sprint. Eine Leidenschaft für Film und Fernsehen sind Grundvoraussetzung. Außerdem solltest du belastbar sein, Organisationstalent besitzen und viel Engagement mitbringen. Weitere Tipps zu diesem spannenden Thema findest Du im Kurs unseres Masters Nico Hofmann: Er ist eine Legende des deutschen Films und als CEO der UFA einer der erfolgreichsten Filmproduzenten unseres Landes.

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